22446

IFA Report 4/2023: Vorstudie zur Entstehung von Weichgewebeverletzungen in Fallturmversuchen

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  • 2023.08
  • DGUV
  • 59
  • DIN A4
  • Deutsch
  • p022446


Die Gruppe der oberflächlichen Zerreißungen war 2018  mit einem Anteil von rund einem Fünftel die zweithäufigste Verletzungsart im Arbeitsbereich, im Bereich Kita und Tagespflege mit 35,8 % sogar die häufigste Verletzungsart. Dennoch ist bisher wenig zum Entstehungsmechanismus von Verletzungen des Weichgewebes bekannt. Insbesondere gibt es noch keine gesicherte Datengrundlage, anhand derer man die Verletzungsschwere abschätzen könnte. In einem zum Veröffentlichungszeitpunkt dieser Publikation laufenden Forschungsprojekt der Arbeitsgruppe Biomechanik und Unfallforschung am Institut für Rechtsmedizin der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München und des Instituts für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) wird daher der Verletzungsmechanismus von Quetschrisswunden näher untersucht. 

In einem Arbeitspaket des laufenden Projekts werden „Validierungsexperimente an ex vivo  Weichgewebe“ durchgeführt, die bisher nicht in der Literatur verfügbar waren und für die Einordnung und Validierung benötigt werden. Die Ergebnisse einer Vorstudie zur Entstehung von Weichgewebeverletzungen in Fallturmversuchen sind in diesem Bericht zusammengetragen.

In den entsprechenden Versuchen wurden mit vier verschiedenen Geometrien mindestens drei Proben für fünf verschiedene Gewebetypen (Haut, Fett, Muskel, Haut-Fett, Haut-Fett-Muskel) bei mindestens drei Fallhöhen untersucht, was eine Gesamtanzahl von 276 Vorversuchen ergab. Dabei wurden einzelne Proben mehrmals verwendet – wenn auch an anderen Positionen – und der Zustand (verletzt, gerissen etc.) nach jedem Versuch dokumentiert, sodass die Verletzungsentstehung und Verletzungsbilder systematisch erfasst werden konnten. Auf Basis der Ergebnisse sollen weitere Versuche durchgeführt werden.

Die vorliegende Vorstudie wurde zu dem Zweck durchgeführt, die Entstehung von Weichgewebeverletzungen abhängig von Geometrie, Gewebetyp und Energieeintrag näher zu untersuchen und die Verletzungsentstehung und -bilder systematisch zu erfassen, um eine Planung für Folgeuntersuchungen zu ermöglichen.

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